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Informationen aus der Medizin 2022
Informationen aus der Medizin 2022
Viele Millionen Menschen werden weltweit mit Blutfettsenkern aus der Familie der Statine behandelt. Doch lohnt der ganze Aufwand ?
Die Blutfettsenker aus der Familie der Statine sind weltweit zu einer
Art "Volksnahrungsmittel" geworden.
Pharmaunternehmen fahren
Riesengewinne ein. Die Statine sollen die Konzentration
des als "böse" bekannt gewordenen LDL-Cholesterins im Blutserum reduzieren
und somit die Entstehung von
gefährlichen Auflagerungen von
Fetten an den zarten Wänden der
Arterien (sog. Plaques)
verhindern, bzw. zumindest zu
verlangsamen. Plaques, die als
Hauptursache für die Entstehung von
Herzinfarkten, Embolien
und Schlaganfällen gelten.
Doch der Nutzeffekt
der LDL senkenden Medikamente erweist sich
schon lange im Zuge von Studien der Primär- und
Sekundär-Prophylaxe als niedrig.
Die meisten Kardiologen empfahlen
die Statin-Therapie ohnehin nur im
Rahmen der Sekundär-Prophylaxe
- a lso zur Vrobeugung eines zweiten
Herzinfarkts.
Jetzt wurde im Fachblatt
JAMA Internal Medicine eine große Metastudie veröffentlicht, die
bei Skeptikern die Zweifel an Sinn und Zweck der Statin-Therapie
verstärkt.
Die Analyse von 21 zufallsgesteuert und kontrolliert
durchgeführten Studien ergab
in Hinsicht auf die Reduzierung der Gesamtsterblichket durch
Statin-Therapie, in absoluten Zahlen
(ARR= absolute risk reduction), einen Nutzeffekt
von bescheidenen 0.8%.
Das Herzinfarkt-Risiko sank um 1.3% und
das Schlaganfall-Risiko
sogar nur um 0.4%.
Wenn man, wie von den
Pharmaunternehmen bevorzugt, die relativen Zahlen betrachtet
(RRR= relative risk reduction), so steigen die durch Statin-Therapie
erreichten Risikoreduzierungen auf 9%, 29% und 14%
- was besser aussieht.
Es erwies sich in den Studien
aber ohnehin als zweifelhaft,
ob der Grad der erreichten Senkung des LDL-Cholesterin-Blutspiegels
mit Blick auf die Risiken Tod,
Herzinfarkt und Schlaganfall eine
praktisch relevante Rolle spielt.
Diese
zahlen bedeuten, in Umgangssprache übersetzt,
beispielsweise: 77
Patienten müssen 4.4 Jahre lang mit einem
Statin behandelt werden, um
einen Herzinfakt zu verhindern.
Für die meisten Studienteilnehmer ergab sich
nach Meinung der Forscher aus der
jahrelang mit viel Zeit- und Kostenaufwand
durchgeführten Statin-Therapie
kein klinischer Nutzen - bei
besorgniserregenden Nebenwirkungen
der Therapie.
mehr lesen (in englischer Sprache)
Quelle:JAMA Internal Medicine 14.3.2022
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